„Was in mir lebt“: Porträts einer Metamorphose gegen Gewalt an Frauen

„Was in mir lebt“: Porträts einer Metamorphose gegen Gewalt an Frauen

© Evelyn Lynam Ruiz

Die chilenische Fotografin Evelyn Lynam Ruiz setzt mit ihrer Ausstellung „Was in mir lebt. Porträts einer Metamorphose“ ein starkes künstlerisches Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Ihre eindrucksvollen Porträts zeigen Frauen, die geschlechtsspezifische Gewalt überlebt und in Stärke, Würde und Selbstermächtigung verwandelt haben.

Kunst als Transformationsraum

Die Fotografien erzählen Geschichten von Frauen unterschiedlichster Herkunft, die ihre Widerstandskraft entdeckt und sich neu definiert haben. Jedes Porträt wird von symbolischen Objekten, Ritualen oder Gesten begleitet, die für persönliche Kraftquellen stehen. So macht Lynam Ruiz das Unsichtbare sichtbar – innere Narben, Wunden und Leere – und die Kraft, all dies in Resilienz zu verwandeln. Die Frauen treten dabei nicht als Opfer auf, sondern als Gestalterinnen ihres Lebens.

Eine dieser Geschichten ist die von Andrea, die im familiären Umfeld psychischer Gewalt aufwuchs. „Die Worte meiner Mutter sind wie Messer“, beschreibt sie. Besonders schmerzhaft war für sie, dass auch Frauen Strukturen der Unterdrückung weitergaben. Stärke fand Andrea in ihren Wurzeln und im Tanz, der ihr half, Identität, Wut und Mut auszudrücken.

„Meine Arbeit soll Räume öffnen, in denen Frauen nicht mehr auf ihre Verletzungen reduziert werden, sondern ihre innere Stärke sichtbar wird. Jede Geschichte ist ein Akt der Selbstermächtigung – und ein Schritt hin zu gesellschaftlichem Wandel“, sagt Evelyn Lynam Ruiz.

© Evelyn Lynam Ruiz

Rahmenprogramm: Vernissage, Diskussionen und Führungen

Die Ausstellung findet im Rahmen der internationalen UN-Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ statt, die vom 25. November bis 10. Dezember weltweit auf geschlechtsspezifische Gewalt aufmerksam macht.

Die Eröffnung ist am Dienstag, 25. November 2025, um 18:00 Uhr im Frida-Kahlo-Saal des Österreichischen Lateinamerika-Instituts (Türkenstraße 25, 1090 Wien). Begleitet wird sie von einer Podiumsdiskussion und Keynote unter dem Titel „Gewalt sichtbar machen. Resilienz stärken. Räume schaffen“.

Diskutieren werden:

  • Saya Ahmad (Bezirksvorsteherin Alsergrund)

  • Katharina Kräftner (UN Women Austria)

  • Birgit Koch (Kunsttherapeutin, Hemayat)

  • Hanife Ada (Verein Yetis Batis)

Moderation: Marcela Torres Heredia, Sozialwissenschaftlerin und Aktivistin.

Darüber hinaus führt Evelyn Lynam Ruiz persönlich durch die Ausstellung:

  • Dienstag, 2. Dezember 2025, 10:30 Uhr

  • Mittwoch, 3. Dezember 2025, 17:00 Uhr

  • Dienstag, 9. Dezember 2025, 17:00 Uhr

Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten: office@lai.at

Über die Künstlerin

Evelyn Lynam Ruiz wurde in Südpatagonien (Chile) geboren, studierte Anthropologie und Fotografie in Santiago de Chile und lebt heute in Wien. In ihrer Arbeit verbindet sie Porträtfotografie mit Symbolkraft, Ritualen und einem empathischen Blick. Neben ihrer Tätigkeit als Fotografin arbeitet sie als Tanz- und Ausdruckspädagogin. Ihre Werke versteht sie als Brücke zwischen Kunst, Heilung und gesellschaftlichem Dialog.

Mehr Informationen: www.evelynlynam.com