Faszination Schönheit

Faszination Schönheit

Dr. Anna-Maria Kiprov © www.kiprov.at

Das Erkennen attraktiver Merkmale ist dem Menschen als visuelles Wesen angeboren und schon immer hat uns Schönheit fasziniert und verzaubert. Die Definition von Schönheit ist dabei nicht eindeutig, sie befindet sich in stetem Wandel und wird mitunter individuell wahrgenommen. Schönheit hat viele verschiedene Teilaspekte, tendenziell neigt der Mensch aber dazu, anderen zuerst ins Gesicht zu sehen. Dabei wird das erste Urteil über die Attraktivität eines anderen sehr rasch gefällt – in weniger als einer Sekunde gibt das menschliche Gehirn reflexartig Aufschluss darüber, ob man jemand anderen schön findet oder nicht. Laut Evolutionsbiologie werden kindliche oder möglichst symmetrische Gesichtszüge für optisch attraktiv befunden aber auch solche, die dem statistischen Durchschnitt dessen entsprechen, was man kennt. Moderne Frauen wollen ihre Schönheit für sich selbst definieren, aber können sie sich von der Macht der Schönheit befreien oder unterwerfen sich ihr immer mehr Menschen?

‚Die Haut spielt bei der Beurteilung von Schönheit eine wichtige Rolle – denn nur eine gesunde Haut ist schön. Wir wollen jeder Frau (& jedem Mann) dazu verhelfen, in jedem Alter die beste, gesündeste und damit auch schönste Version ihrer (seiner) selbst zu sein. ‘

Dr. Anna-Maria Kiprov

Spieglein, Spieglein …

Die Schönheit ist ein Phänomen, das Poeten, Philosophen und Wissenschaftler seit Jahrhunderten fasziniert und vor viele Fragen gestellt hat. Schönheitsideale gibt und gab es nicht nur in allen Kulturen, sondern auch zu allen Zeiten und in unterschiedlichsten Ausprägungen. Bereits in den Anfängen der Zivilisation versuchten Frauen (wie auch Männer) ihre Gottheit nachzuahmen, dabei konnten die Damen weder Mühe noch Schmerz von ihrem Streben nach Schönheit abbringen. Doch schon die Göttinnen Hera, Athene und Aphrodite stritten um das Vorrecht, als Schönste zu gelten – denn Schönheit hat stets etwas Komparatives an sich: Wer schön sein will, strebt vor allem danach, ‚schöner‘ zu sein als die Konkurrenz.

Zeitgemäß schön …

Schon lange vor dem heutigen Medienzeitalter wurden ästhetische Ideale anhand von Bildern und Kunstwerken transportiert, doch Social Media fordert den Begriff Schönheit neu heraus. In den bildlastigen und von äußerer Perfektion überfluteten Social Networks gilt äußere Schönheit bzw. deren Bewertung und Resonanz als zentrale Währung – die Sichtbarkeit inszenierter Schönheit findet auf einem noch nie dagewesenen Level statt.

Die neue Schönheit

Jedoch setzt langsam ein Umdenken in Sachen Schönheit ein, Stereotypen wie das immer gleiche makellose Gesicht verlieren alleine durch ihre Omnipräsenz an Reiz. Der Trend zu alternativen Schönheitsidealen, Diversität, No-Photoshop, Authentizität, Individualität, Natürlichkeit, aussehen dürfen wie man eben aussieht – mit oder ohne Makel, bestärkt darin, Selbstwertgefühl und Lebensqualität nicht nur von unrealistischen und oberflächlichen Schönheitsidealen abhängig zu machen.