Roberto Matta im Bank Austria Kunstforum Wien

Roberto Matta im Bank Austria Kunstforum Wien

© Matta Archives

Roberto Matta (1911–2002), einer der visionärsten Maler des 20. Jahrhunderts, gilt es ab Frühjahr 2024 im Bank Austria Kunstforum Wien in einer ersten Retrospektive in Österreich seit über 30 Jahren neu zu entdecken. Die Schau ist von 24. Februar bis 2. Juni 2024 im Ausstellungshaus auf der Wiener Freyung zu sehen.  Weitere Informationen auf kunstforumwien.at

© Matta Archives

Matta, so wollte er genannt werden, eroberte gleich zweimal einen wichtigen Platz in der modernen Kunstgeschichte: erst in der Begegnung mit den Surrealisten, dessen jüngster Vertreter er wurde, und kurz darauf durch den entscheidenden Austausch mit den jungen Künstlern des Abstrakten Expressionismus in New York, wie Robert Motherwell, Jackson Pollock und Ashley Gorky. Doch Mattas künstlerische Entwicklung nur im Fokus des Surrealismus oder des Abstrakten Expressionismus zu betrachten, greift zu kurz. Trotz der Aufmerksamkeit, die ihm durch die Künstlerkreise in Paris und später New York zu Teil wurde, blieb Matta ein Einzelgänger.

© Matta Archives

Mattas Biographie ist die eines Weltenbürgers: geboren in Santiago di Chile als Kind spanisch-französischer Eltern, lebte und arbeitete er in Südamerika, Frankreich, Mexiko, den USA, Italien, Spanien und England. Ursprünglich auf Wunsch des Vaters als Architekt in Santiago ausgebildet, verließ er Chile 1933 in Richtung Europa.

1934 kam er nach Paris und begann 1938 zu malen. Im selben Jahr stellte er gleich bei der legendären Exposition Internationale du Surréalisme aus. Ende der 1930er-Jahre emigrierte er nach New York City, wo er vor allem für die spätere New York School zu Gallionsfigur wird. Im Unterschied zu den Vertretern des Abstrakten Expressionismus verlässt er für seine Kunst jedoch nie die Gegenständlichkeit.

© Matta Archives

Ähnlich international wie seine Biografie geriert sich auch sein Werk: Matta selbst prägte den Begriff der „Technik der psychologischen Morphologien“. Sein politisch wacher Geist und sein unbedingtes Eintreten für eine offene Gesellschaft lassen ihn zudem aus heutiger Sicht als Pionier einer Kunst erscheinen, welche die soziale Verantwortung des künstlerischen Tuns nicht nur einforderte, sondern lebte.

Die Ausstellung ist von 24. Februar bis 2. Juni 2024 im Bank Austria Kunstforum Wien zu sehen. Weitere Informationen auf kunstforumwien.at