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Tradition

OESTERREICH / Wien / 03.2014 / Schweizerhaus. Foto: Heinz Stephan Tesarek / Schweizerhaus
OESTERREICH / Wien / 03.2014 / Schweizerhaus.
Foto: Heinz Stephan Tesarek / Schweizerhaus

Die Kastanien werfen ihre letzten Blätter, das Licht wird golden – und im „Schweizerhaus“ klingt die Saison langsam aus. Doch bevor sich Wiens legendärster Gastgarten in die Winterpause verabschiedet, wird noch einmal gefeiert, gelacht und natürlich: auf ein gutes Jahr angestoßen. Bis 31. Oktober 2025 heißt es im Prater noch einmal „Prost“ – auf frische Krügerl, knusprige Stelzen und das unverwechselbare Wiener Lebensgefühl, das hier seit Generationen zuhause ist.

Unter den mächtigen Bäumen des Gastgartens sitzen Freunde und Familien, Stammgäste und Spaziergänger – alle mit dem gleichen Lächeln im Gesicht. Das Lächeln jener, die wissen, dass man den Herbst am schönsten dort verbringt, wo er nach Malz, Holz und Geschichte duftet.

„Das Saisonfinale im ‚Schweizerhaus‘ ist für uns jedes Jahr ein besonderer Moment“, sagt Seniorchef Karl Jan Kolarik, während rundherum Gläser klingen und Musik erklingt. „Natürlich schwingt auch Wehmut mit, aber vor allem Dankbarkeit. Wir freuen uns, unseren Gästen noch einmal ein freudiges Krügerl in bester Gesellschaft servieren zu dürfen.“

Und tatsächlich: Wenn an den letzten Tagen des Oktobers Bläser und böhmische Kapellen durch den Garten ziehen, spürt man sie noch einmal, diese typische Stimmung zwischen Heiterkeit und Nostalgie – ein bisschen Wehmut, viel Wiener Schmäh und noch mehr Lebensfreude.

Ein Wiedersehen im Frühling

Wie jedes Jahr fällt am 31. Oktober der letzte Vorhang – um sich am 15. März 2026 wieder zu heben. Dann öffnet das „Schweizerhaus“ erneut seine Pforten, frisch herausgeputzt und bereit für eine neue Saison voller Geschichten. Wer bis dahin nicht warten mag, kann die Vorfreude mit einem Gutschein aus dem Online-Shop verlängern – ein Stück „Schweizerhaus“-Gefühl für Zuhause.

Seit über hundert Jahren ist das Traditionshaus im Prater ein Symbol für Wiener Gastfreundschaft: mit knusprigen Stelzen, Budweiser Budvar frisch gezapft und einem Garten, der mehr ist als ein Ort – er ist ein Gefühl. Ein Gefühl von Sommer, Freunden und jenem Wiener „Jetzt-nur-nicht-wehmütig-werden“, das den Abschied so schön macht.

© Culinarius, Lara Schindler

Wenn sich der Bettelstudent in der Wiener Johannesgasse einmal im Jahr in ein Festzelt verwandelt, weiß man: Es ist wieder Oktoberfest – und eines, das man in Wien nicht verpassen sollte. Am 9. Oktober 2025 lud Gastgeberin Maha Danesh bereits zum 41. Mal zu dieser ganz eigenen Mischung aus bayerischer Gemütlichkeit, Wiener Charme und einem Hauch Society-Glanz.

Schon beim Ankommen lag dieser unverwechselbare Duft in der Luft – nach Brezen, Bier und warmem Lachen. Der Saal war voll, rund 200 Gäste, viele vertraute Gesichter aus Gastronomie, Wirtschaft und Szene, Dirndl und Lederhosen in allen Varianten, Gläser, die klingen, und Musik, die einen sofort mitnimmt. Die Band Chamelle spielte live, und gegen halb sieben war es so weit: „O’zapft is!“ rief Maha Danesh, das Freibier floss, und das Fest nahm seinen Lauf.

Zwischen all dem Trubel gab’s einen besonders herzlichen Moment: ein Geburtstagsständchen für Maha selbst. Sie lachte, prostete den Gästen zu und sagte später, wie sehr sie diese Abende liebe – weil es dabei „nicht um Glamour, sondern um echte Freude“ gehe. Und genau das spürte man.

© Culinarius, Lara Schindler

Von Zimtschneckerl bis Disco-Kugel

Nach dem Dinner – das man im Bettelstudent immer mit einem Lächeln serviert bekommt – übernahm DJ Roli. Die Musik wechselte von Volksrock zu Partyhits, und plötzlich tanzte die halbe Johannesgasse. Beim Dirndl- und Lederhosen-Contest wurde es dann fast feierlich: viel Applaus, charmante Jury, ehrliche Freude. Die Gewinner bekamen ein 3-Gänge-Dinner für zwei, aber an diesem Abend war ohnehin jeder ein bisschen Gewinner.

Zwischendurch eine kleine Sensation: Wiens größte Breze, gebacken von Daniel Colakovic (15 Süße Minuten). Ein goldbraunes Kunstwerk, so groß, dass man fast daneben posieren musste. Es war eines dieser Details, die zeigen, dass hier nicht einfach gefeiert wird – hier wird mit Liebe inszeniert.

Ein Stück Tradition mitten in der Stadt

Der Bettelstudent ist eines jener Lokale, die man nicht erklären muss – man spürt sie. Zwischen Bierkrug und DJ-Pult lebt hier diese seltene Mischung aus Wirtshauskultur und urbanem Lebensgefühl. Und wenn Maha Danesh dann mit ihren Gästen lacht, tanzt und anstößt, merkt man: Das Oktoberfest ist mehr als eine Veranstaltung. Es ist ein Ritual. Ein Stück Wiener Lebensfreude mit Schaumkrone.